Wer war Dr. Ernst Alban?

Dr. Ernst Alban
Arzt - Erfinder - Künstler - Industriepionier
Johann Ernst Heinrich Alban wurde am 7. Februar 1791 in Neubrandenburg geboren.

Schon in seiner Kindheit beschäftigte er sich am liebsten mit Maschinen und baute zahlreiche Funktionsmodelle.

Auf Wunsch seines Vaters begann er 1810 ein Theologiestudium an der Rostocker Universität, wechselte aber 1811 zur Medizin. Bedingt durch die Wirren der Befreiungskriege gegen Napoleon setzte er sein Studium in Berlin, Greifswald und Göttingen fort. Neben seinem fachwissenschaftlichen Studium beschäftigte Alban sich mit antiker Literatur und dichtete und komponierte auch selbst.

Ostern 1815 eröffnete Dr. med. Ernst Alban in Rostock seine eigene ärztliche Praxis. Parallel zur erfolgreichen ärztlichen Tätigkeit begann er als Privatdozent an der Universität Rostock zu lehren. Besonders nach 1819 beschäftigte Alban sich wieder verstärkt mit Maschinen, wobei er sein Ziel vor allem in der Verbesserung der Dampfmaschinen sah. Er erfand ein neues Prinzip der Dampferzeugung in Hochdruckdampfmaschinen, konnte dieses aber im technisch rückständigen Mecklenburg nicht verwirklichen.

Im Jahre 1825 gab Alban seine ärztliche Praxis in Rostock auf und reiste nach England. Nach anfänglichen Erfolgen scheiterte sein Dampfmaschinenprojekt dort an verschiedenen widrigen Umständen. Alban sammelte durch Beobachtung zahlreicher Dampfmaschinen neue praktische Erfahrungen, musste aber seinen Lebensunterhalt mit Landschaftsmalerei verdienen.

1827 kehrte Alban nach Mecklenburg zurück. In Stubbendorf bei Tessin widmete er sich technischen Studien und verfasste mehrere Artikel für "Dinglers Polytechnisches Journal".

1829 kaufte Alban das Gut Klein Wehnendorf und errichtete dort die erste Mecklenburger Maschinenbauanstalt. Hier konstruierte und baute er vor allem Landmaschinen, aber auch Dampfmaschinen.

1838 erfand Alban die breitwürfige Sämaschine, für die er eine "Goldene Medaille des Mecklenburgischen Patriotischen Vereins" erhielt und die er erfolgreich auch ins Ausland verkaufte.

Nach einer kurzen Zeit als Compagnon der Güstrower Eisengießerei und Maschinenbauanstalt
Andersen begann Alban 1840 mit dem Aufbau einer eigenen Fabrik in Plau, in der er in den folgenden Jahren landwirtschaftliche Maschinen, Dampfmaschinen, Werkzeugmaschinen, Textilmaschinen, Feuerwehrgeräte, aber auch Gießereiprodukte wie Grabkreuze und Treppengeländer herstellte.

Ab 1845 fuhr auf dem Plauer See der Raddampfer "Alban" als erstes in Mecklenburg gebautes Dampfschiff, von Alban konstruiert und in seiner Fabrik gebaut.

1847 erhielt Alban vom preußischen König die "Medaille für Verdienste um die Landwirtschaft", 1850 vom Großherzog von Mecklenburg-Schwerin die "Medaille für Kunst und Wissenschaft" und von der Rostocker Universität die Ehrendoktorwürde.
 
Am 13. Juni 1856 starb Ernst Alban in Plau.


Literatur: Peter Maubach:
"Dr. Ernst Alban. Chronologie eines merkwürdigen Lebens - Der Lebensweg eines Neubrandenburgers vom bekannten Starstecher zum ersten Maschinenbauer Mecklenburgs", Regionalmuseum Neubrandenburg 1991
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